Intensives Kleingruppentraining

Im Spitzenhandball zeichnet sich immer mehr der Trend ab, dass eine Großzahl an Toren im Kleingruppenzusammenspiel erzielt wird. Häufig bestehen diese aus dem Kreisläufer und einem der Rückraumspieler. Nachfolgend wird eine komplexe Übung erläutert, die sowohl für das Training solcher Situationen als auch für die verbesserte Verteidigung solcher simplen Spielzüge dienen soll.
Aufbau und Übungsprinzip

Zunächst werden aus der Trainingsgruppe jeweils sechs Abwehrspieler (grün) bestimmt. Diese sollten so ausgewählt werden, dass jeder von ihnen die Verteidigungsposition einnehmen kann, die er auch im Wettkampf bekleidet. Die Angriffsspieler (weiß) verteilen sich auf den drei Rückraumpositionen. Ausgenommen sind hier die Kreisläufer, von denen einer als Angriffskreisspieler agiert und die anderen wechselbereit warten. Die Zone um den Torkreis herum wird in drei Bereiche aufgeteilt, für die jeweils immer zwei Verteidiger zuständig sind

Die Übung beginnt im linken Rückraum. Der Halbspieler läuft bei 10-12 Meter Torentfernung an und erhält den Ball im Lauf. Er versucht nun gegen seine Verteidigungszone im Zusammenspiel mit dem Kreisläufer zum Torerfolg zu kommen. Nachdem der Kleingruppenangriff über Halblinks abgeschlossen ist wechselt der Kreisspieler sofort in die zweite Zone (Mittelblock) und die Übung wird mit Rückraum Mitte wiederholt und anschließend auch mit Rückraum Rechts. Nach einem solchen Durchgang ist der nächste Kreisspieler an der Reihe.

Was ist zu beachten?

Die Übung dient vor allem dazu das Verständnis zwischen Kreis- und Rückraumspieler zu schulen. In jedem Fall versucht der Kreisspieler einen der Abwehrspieler zu sperren, sodass sein Mitspieler entweder in einen Zweikampf mit dem anderen Verteidiger kommt oder den Ball auf den Kreisspieler absetzen kann indem er eine Überzahlsituation gegen den gesperrten Spieler schafft.

Gleichzeitig dient die Übung dazu das Zusammenspiel der Abwehrspieler zu verbessern, sowie das vorzeitige verhindern von Kreisanspielen und der Verteidigung gegen Kreisspieler mit Ball.

Hinweise für die Umsetzung

Vor allem bei physisch starken Kreisläufen kann es sich lohnen die meist leichteren Außenabwehrspieler durch eine Sperre dieser durch den Kreisspieler in Zweikämpfe zu verwickeln, da sie meist eine Schwachstelle im Abwehrverbund darstellen. Des Weiteren ist vom Übungsleiter darauf zu achten, dass die Art des Kreisanspiels stetig variiert wird (Variation zwischen Bodenpass und Direktanspiel).

Robert Nowacki

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