Die Anforderungen an das Wurfverhalten von Kreisspielern im Handball unterscheiden sich erheblich von denen an Rückraum- oder Außenspieler. Kreisspieler müssen fast immer unter Einfluss von Körperkontakt mit dem Gegner und unter sehr hohem Zeitdruck werfen, da sie oft keine langen Flugphasen nach dem Absprung haben.
Übung 1: Bodenpässe verwerten
Die Kreisläufer laufen von einer Eckenaußenposition am Kreis entlang zur gegenüberliegenden. Am Kreis entlang werden vorher mehrere Bälle auf dem Boden verteilt. Während der Kreisläufer am Kreis entlang läuft gibt der Trainer entweder das akustische Signal „Lauf“ oder „Drehung“.
Bei „Lauf“ hebt der Kreisspieler sofort den nächsten Ball auf seinem Weg entlang des Kreises vom Boden und führt einen Sprungwurf auf das Tor (mit Torhüter aus). Bei dem Signal „Drehung“ wird hingegen der letzte Ball den er auf seinem Weg passiert hat aufgehoben und auf das Tor geworfen. Nach fünf Torwürfen ist der nächste Kreisspieler dran.
Übung 2: Fallwürfe
Im Idealfall wird für diese Übung der gesamte äußere Rand des Kreises mit Turnmatten ausgelegt, um Verletzungen vorzubeugen. Ein Kreisspieler läuft wieder von einer Außenposition am Kreis entlang zur anderen. Auf ein akustisches Signal hin bleibt er stehen und erhält sofort einen Ball vom Mitspieler zugepasst, welchen er versucht per Fallwurf erfolgreich im Tor unterzubringen. Auch hier wird nach fünf Würfen gewechselt.
Übung 3: Würfe unter Bedrängnis
Ideal zur Durchführung dieser Übung ist ein Tacklebag, wie man es aus dem Footballtraining kennt. Ein Kreisspieler bekommt einen Abwehrspieler mit einem Bag zugeteilt. Beide positionieren sich auf einer möglichst breiten Turnmatte (oder mehrere Matten zusammen).
Der Kreisspieler stellt sich mit dem Gesicht Richtung Spielfeldmitte knapp einen Meter vor die Kreislinie. Sein Verteidiger steht direkt hinter ihm. Nun erhält der Kreisläufer einen Pass von einem Mitspieler und entscheidet sich selbst, an welcher Seite er am Abwehrspieler vorbeigeht um auf das Tor zu werfen.
Ist der Kreisläufer auf seiner Höhe gibt ihm der Abwehrspieler einen Stoß mit dem Tacklebag. Die Stärke des Stoßes wird dabei vor dem Training vereinbart. Der Kreisspieler versucht möglichst viele Würfe trotz der Fremdeinwirkung im Tor unterzubringen. Wichtig bei dieser Übung ist, dass der Übungsleiter alle nötigen Sicherheitsaspekte beachtet und diese auch stetig kontrolliert (z.B. das Verrutschen von Matten u.ä.).
Robert Nowacki