Mannschaftsführung 2

Spieler mit in Entscheidungen einbeziehen

In fast allen modernen Mannschaftssportarten hat das Trainerdasein einen Wandel vollzogen. Die Übungsleiter lassen die Spieler heutzutage wesentlich mehr an ihren Entscheidungen teilhaben. Auch der Handball bildet hier keine Ausnahme. Auch wenn als Übungsleiter die letzte Entscheidungsgewalt bei Aufstellungs-, Trainings- und Taktikfragen immer erhalten bleiben sollte, ist es oft ratsam zumindest Feedback von der Mannschaft zu erhalten.

Gerade was die Spielzüge und die taktischen Systeme angeht kann es sehr hilfreich sein erfahrene Spieler auf wichtigen Positionen (Rückraum Mitte, Mannschaftsrat) nach deren Meinung zu fragen. Dies gibt der Mannschaft das Gefühl mehr zu sein als nur ein folgsames Gebilde und schult gleichzeitig das Verantwortungsbewusstsein der Spieler. Außerdem bauen Trainer, die alles im Alleingang entscheiden schnell eine große Fallhöhe auf, die bei Misserfolg sehr schnell zum Verhängnis werden kann.

Distanz ist notwendig

Auch wenn die Entwicklung derzeitig weg vom autoritären Alleinentscheider auf dem Trainerstuhl hin zum offenem demokratischen Anführer geht, ist es notwendig eine gewisse Distanz zwischen sich und der Mannschaft zu erhalten. Ein Übungsleiter der sich auf die Ebene der Spieler bewegt zu freundschaftliche Bindungen zur Mannschaft entwickelt ist stark gefährdet seine Autorität zu verlieren.

Zwar ist im Breitensport auch die freundschaftliche Beziehung zur Mannschaft möglich, aber sie beeinträchtigt mitunter das Urteilsvermögen des Trainers. Entscheidungen bezüglich Aufstellungen, Sonderbehandlungen und ähnlichem dürfen nie aufgrund persönlicher Sympa- oder Antipathien getroffen werden. Außerdem können die Spieler den nötigen Respekt vor einem Trainer verlieren, der sich emotional zu nah an der Mannschaft befindet.

Ein eigener Stil ist wichtig

Vor allem bei einer neuen Trainingsgruppe ist es wichtig für den Trainer sofort erkennbar zu machen, auf welche Art und Weise er mit der Mannschaft in Zukunft umgehen möchte. Ein Übungsleiter, der jede Woche den Stil seiner Mannschaftsführung ändert wird von seiner Mannschaft schnell nicht mehr ernst genommen.

Zwar können Veränderungen in der Zusammenarbeit mit der Mannschaft erfolgen. Diese sollten aber nicht fundamental sein und vor der Mannschaft begründet werden. Die Orientierung an Trainervorbildern ist durchaus sinnvoll, sollte allerdings nie in bloßes Kopieren ausarten. Jeder Übungsleiter sollte seinen eigenen Stil kreieren.

Robert Nowacki

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