Mannschaftsansprachen richtig aufzubauen ist oft nicht einfach. Jeder Übungsleiter will seinem Team natürlich möglichst viele Dinge während einer Ansprache mitgeben, ohne dabei die Spieler mit Informationen zu überfrachten. Ein gut strukturierter Aufbau ist dafür zwingend notwendig.
Ansprachen planen
Insbesondere die „langen“ Ansprachen vor einem Wettkampf und in der Halbzeitpause sollte jeder Trainer vorher zumindest gedanklich planen. Stichpunktzettel sind dabei nicht verboten, da es besser ist ab und zu mal abzulesen als planlos draufloszureden. Eine klare Struktur ist also förderlich, wobei jeder Übungsleiter die geeignete Struktur für sich erkennen sollte und dann umsetzen muss. Im Folgenden führen wir einmal die inhaltlichen Eckpfeiler für eine gute Ansprachestruktur auf.
1. Einleitung
Mit einigen einleitenden Worten wird auf die momentane Situation (Tabellenstand, Halbzeitstand, Hinspiel, etc.) hingewiesen. Auch aus Gründen der Zeitökonomie sollte dieser Punkt kurz gehalten werden. Es ist jedoch wichtig bereits zu diesem Zeitpunkt die absolute Aufmerksamkeit des Teams zu verlangen. Die Spieler sollten also keinen Nebentätigkeiten mehr nachgehen
2. Eigene Taktik und 3. Taktik Gegner
Die eigene taktische Ausrichtung hat immer Vorrang und sollte mehr Platz einnehmen als die Taktik des Gegners. Trainer die zu viel über den Gegner sprechen schüren leicht Angst bei der eigenen Mannschaft und suggerieren häufig, dass nicht an die eigene Stärke geglaubt wird. Bei den Anweisungen zur eigenen Taktik ist darauf zu achten ebenfalls strukturiert vorzugehen und z.b. zunächst defensiv- und anschließende offensivtaktische Punkte zu besprechen, wobei die wichtigsten Aussagen möglichst weit an den Anfang gestellt werden. Spricht man über den Gegner sollten sowohl Stärken als auch Schwächen herausgestellt werden, sodass die Mannschaft sowohl gewarnt als auch motiviert ist.
4. Zusammenfassung, Motivation und Emotion
Die letzten Worte sollten noch einmal die wichtigsten Inhalte der Ansprache zusammenfassen und die Mannschaft auch emotional auf das Spiel einstellen. Hier hat man als Trainer viele Instrumente zur Verfügung wie z.B.:
Schlachtrufe
Erhöhung des Lautstärkepegels der Stimme
Gesten (z.B. Faustballen, in die Knie gehen)
Mimik
Besonders die Gestik und Mimik sollte sich in der Endphase einer Ansprache verändern, um der Mannschaft positive nonverbale Eindrücke zu übertragen.
Aufstellung
An welchem Punkt seiner Ansprache ein Trainer die Startaufstellung bekannt gibt ist ihm überlassen. Da im Handballsport die „Startaufstellung“ jedoch nicht so viel Gewicht hat, wie in anderen Sportarten, sollte man sich nicht zu lange an diesem Punkt aufhalten. Um die Konzentration aller Spieler während der Ansprache hochzuhalten, bietet es sich an die Aufstellung erst gegen Ende der Ansprache zu verkünden.