Antrittsschnelligkeit

Ein gutes Gegenstoßspiel kann nur dann aufgezogen werden, wenn die Spieler über die erforderlichen physischen und psychischen Voraussetzungen verfügen. Besonders auf den ersten Metern entscheidet sich, ob die Möglichkeit für ein „einfaches Tor“ gegeben sein wird oder nicht. Daher ist die Antrittsschnelligkeit hierfür eine bestimmende Determinante, welche u.a. durch folgende Übungen geschult werden kann.

Fangspiele zu zweit

Die Übenden finden sich in Paaren zusammen und stellen sich hintereinander auf. Der Abstand zwischen ihnen sollte ein bis zwei Meter betragen. Ziel für den hinteren der beiden Übungspartner ist es, seinen Vordermann innerhalb einer vorgegebenen Strecke einzufangen. Dabei kann das Startsignal entweder von einer unparteiischen Person gegeben werden oder vom Vordermann (z.B. durch eine Berührung). Die Sprintdistanz ist bei maximal 15 Metern anzusiedeln.

Die Übung kann in vielen Variationen ausgeführt werden. So können die Paare beispielsweise aus unterschiedlichen Grundpositionen starten (Liegestütz, sitzend, o.ä.). Außerdem kann der Antritt mit Ball trainiert werden (evtl. sogar mit Torwurf des Vordermannes). Wichtig bei Schnelligkeitstraining ist, eine ausführliche Erwärmung voranzusetzen, da bei diesen Übungen ein erhöhtes Risiko für Verletzungen der Muskulatur besteht.

Antritt unter erschwerten Bedingungen

Training unter erschwerten Bedingungen kann dazu führen, dass schneller Trainingserfolge zu verzeichnen sind, als bei reinem Wiederholungstraining ohne zusätzliche Elemente. Für das Antrittstraining eignen sich unter anderem folgende Erschwerungen:
– Training mit zusätzlichen Gewichten am Körper (Gewichtsmanschetten und –westen)
– Bremsende Elemente (z.B. ein Partner der den Übenden mit einem Theraband fixiert)
– Verschiedene Untergründe (Weichbodenmatten, Sand, etc.)
– Gefälle (Antritt am Berg)

Antrittsschnelligkeit isoliert trainieren?

Im Allgemeinen empfiehlt es sich nicht Antrittsschnelligkeit isoliert (also ohne zusätzliche Trainingsschwerpunkte) trainieren zu lassen. Es ist besser das Training mit zusätzlichen koordinativen und spielerischen Elementen zu koppeln. Antrittsschnelligkeit bedeutet, dass ein Spieler in möglichst kurzer Zeit auf einen bestimmten Reiz reagieren und seine Höchstgeschwindigkeit erreichen kann.

Daher bietet es sich zum Beispiel an diese Fähigkeit mit Hilfe von kleineren Staffelspielen zu trainieren, aber eben in Verbindung mit zusätzlichen koordinativen Elementen (am besten natürlich handballverwandt). Auch Übungen mit den Inhalten Gegenstoß/zweite Welle/Umschaltspiel fördern die Antrittsschnelligkeit.

Robert Nowacki

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