Koordinationstraining im Handball – Gleichgewichtsfähigkeit und Kopplungsfähigkeit

Gleichgewichtsfähigkei

Für das Training der Gleichgewichtsfähigkeit empfiehlt sich der Handball vor allem als Hilfsinstrument zur Erschwerung gängiger Gleichgewichtsübungen. Im Folgenden werden zwei einfache Übungsarten näher beschrieben.

Übungsauswahl 1: Training mit Turnbänken

Für allgemeines Gleichgewichtstraining können Turnbänke als eine einfachere Art Schwebebalken verwendet werden. Auf ihnen lassen sich verschiedenste koordinative Übungen wie Rückwärtslaufen, Seitwärtslauf oder Drehungen ausführen, die vor allem auf das Training des körpereigenen Gleichgewichtes abzielen.

Der Handball lässt sich hierbei gut als zusätzliches Trainingsgerät integrieren. Spieler können ergänzend zum Balancieren auf den Bänken mit dem Ball prellen, ihn hochwerfen oder mit einem Partner auf einer Bank gegenüber Pässe spielen.

Übungsauswahl 2: Training auf Balance-Pads

Sogenannte Balance-Pads werden vor allem für das Körperstabilisationstraining verwendet und erfordern gute Gleichgewichtsfähigkeiten. Zur weiteren Erschwerung dieses Trainings kann ein Handball hinzugezogen werden. Die Übenden stellen sich beispielsweise paarweise auf ihren Balance-Pads gegenüber und spielen sich einen Handball auf verschiedene Art und Weise zu.

Die zusätzliche Schwierigkeit entsteht durch die Veränderung des Körperschwerpunktes bei Ballannahme und –abgabe. Ergänzend können auf dem Balance-Pad verschiedene Übungen wie Zehenspitzen- oder Einbeinstand ausgeführt werden. Übungsleiter welche keine Balance-Pads zur Verfügung haben können auch Medizinbälle oder Weichbodenmatten als Untergrund verwenden.

Kopplungsfähigkeit

Kopplungsfähigkeit ist die koordinative Fähigkeit, welche dem Menschen das Verbinden von Teilkörperbewegungen zu einem flüssigen Bewegungsbild oder das simultane Ausführen mehrerer unabhängiger Teilbewegungen ermöglicht. Diese Fähigkeit ist besonders entscheidend für das richtige Erlernen und Ausführen von verschiedenen Spieltechniken im Handball.

Auf der anderen Seite wird sie auch durch spezielles Techniktraining geschult. Im Folgenden wird eine Beispielübung für das technikunabhängige Training der Kopplungsfähigkeit mit Handbällen beschrieben.

Übung: Zwei Partner – Vier Bälle

Zwei Partner stehen sich mit jeweils einem Ball in jeder Hand in geringer Entfernung gegenüber. Partner A wirft zu Beginn der Übung seine beiden Bälle senkrecht in die Luft (s. Abb.1). Direkt im Anschluss daran spielt ihm Partner B seine zwei Bälle zu.

Partner A passt die Bälle sofort zurück zu B und versuch dann seine beiden senkrecht in die Luft geworfenen Bälle wieder sicher aufzufangen. Die Übung ist koordinativ sehr anspruchsvoll und sollte nur mit erfahrenen Handballern durchgeführt werden. Bei Anfängern empfiehlt sich beispielsweise die Verwendung von einem Ball pro Person für die Übung.

Robert Nowacki

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