Individualtaktik Kreisläufer

Teil 1: Sperrstellung

Nachdem zuvor bereits alle Feldspieler-Profile in ihren Grundzügen dargestellt wurden, soll nun der Fokus auf den Individualtaktiken der jeweiligen Positionen liegen. Wir starten mit den Kreisläufern und einer der mit Abstand wichtigsten Individualtaktik: die Sperrstellung. Im Folgenden werden einige Übungen veranschaulicht, die zur Grundausbildung der Anforderungen im Bereich des Kreisläuferspiels, konkreter der Sperrstellung, gehören.

Übung 1 – Sperrstellung & Abdrehen

ZIEL? Bei dieser Übung sollen die Kreisläufer primär an ihrer korrekten Sperrstellung arbeiten. Durch das Raustreten und die Positionierung am Airbody, wird trotz der Einfachheit der Übung eine spielnahe Situation kreiert. Durch das Zusammenspiel mit RL/RM/RR wird gleichzeitig das korrekte Timing des Raustreten und Einnehmen der Sperrstellung geschult.

UMSETZUNG? Die KM Spieler starten mit etwas Abstand entlang der 6m-Linie. Auf Höhe des ersten Airbodys treten sie offensiv raus und gehen in eine Sperrstellung am Airbody. Die Seite ist ihnen frei überlassen. Nun erhalten sie von RL ein tiefes Anspiel, welches sie durch einmaliges Tippen umgehend zurückspielen. Im Anschluss daran, dreht sich KM über die jeweilige Schulter schnell ab und geht in die Sperre auf der anderen Seite des Airbodys. Diese hält er kurz und löst sich dann wieder in Richtung 6m-Kreis. Dieser Vorgang wiederholt sich dann an den jeweils anderen aufgestellten Airbodys. 

WICHTIG? Bei der Sperrstellung sollten die KM Spieler auf die tiefe Ausrichtung des eigenen Körperschwerpunkts achten (ACHTUNG: tiefer Schwerpunkt heißt nicht automatisch „klein werden“). Durch das Verlagern des Körperschwerpunkts nach unten, erzielt der KM Spieler eine gewisse Stabilität.

Übung 2: Sperre als Hilfe

ZIEL? In der folgenden Übung dient die Sperrstellung des KM- Spielers als Hilfestellung für die Rückraumspieler. Oftmals wird die Sperre des KM-Spielers angenommen um im Folgenden den Ball unmittelbar an den Kreis zu bringen. Ziel dieser Übung ist es, das Bewusstsein für den „Nebenmann“ und dessen Chance zu fördern. Eine Sperrstellung eröffnet dem Ballhalter zwar viele neue Möglicheiten im Bereich der Kooperation, bringt aber zeitgleich die eigene Torchance in den Vordergrund.

UMSETZUNG? RM startet die Aktion und muss prellenderweise die 9m-Linie im Zentrum erreichen. KM fungiert hier als Hilfe indem er den Abwehrspieler durch Sperrstellungen wegsperrt und seinem RM die Räume verschafft. Gelingt es RM die 9m-Linie zu erreichen, spielt er einen Pass auf eine der beiden Halbpositionen (hier RL). RL spielt am Airbody einen Pass zum nachlaufenden KM. Dieser schließt ab. 

WICHTIG? KM sollte die Sperre immer so setzen, dass der daraus resultierende Aktionsraum für RM am größten ist. Weiter sollte der Fokus auf dem optimalen Timing liegen, sodass eine Art „Überraschungsmoment“ erzielt wird. KM sollte durch einen erneuten tiefen Körperschwerpunkt eine maximale Stabilität im Rumpf erzeugen, um möglicher Gegenwehr zu widerstehen.

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