Mannschaftsführung Teil 1

Das Anforderungsprofil an einen Handballtrainer ist breit gefächert. Neben der erforderlichen Fachkompetenz sind auch soziale und pädagogische Kernkompetenzen im Umgang mit Mannschaft und Einzelspielern erforderlich. Dabei muss jeder Trainer seinen eigenen Weg hin zur Mannschaftsführung finden. Allerdings gibt es einige Punkte die dabei auf jeden Fall beachtet werden sollten.

Eine Mannschaft besteht aus Individuen

Der Übungsleiter sollte immer im Kopf behalten, dass eine Trainingsgruppe aus vielen unterschiedlichen Charakteren besteht. Es ist daher wichtig auf die Spieler als Individuum einzugehen. Hierfür ist natürlich eine genaue Kenntnis der einzelnen Charaktere von Nöten. Gerade bei Übungsleitern, die eine Mannschaft neu übernehmen braucht dies etwas Zeit.

Durch Einzelgespräche und genaue Beobachtung der Einzelspieler während des Trainings und auch in Trainingspausen kann dieser Vorgang optimal beschleunigt werden. Allerdings sollte der Trainer versuchen keinen der Spieler außerordentlich stark zu bevorteilen oder zu protegieren. Schließlich handelt es sich bei Handball um einen Mannschaftssport, bei dem die Spieler auch in der Lage sein müssen sich unterzuordnen.

Klare Ziele Formulieren

Um sich eine glaubhafte Position gegenüber der Mannschaft zu erarbeiten sind klar formulierte Ziele wichtig. Ein Trainer, der für sein Handeln kein Motiv in Form eines Zieles ausgibt wird definitiv schneller in Frage gestellt. Der Mannschaft sollen nicht nur Übungen im Training erklärt werden, sondern auch wieso gerade diese Übungen ausgewählt werden und was sie am Ende bewirken sollen. Dies hilft dem Übungsleiter auch selbst bei der Reflexion des eigenen Handelns.

Die Schwierigkeit zu erreichender Ziele sollte sorgfältig ausgewählt werden: Zu leicht zu erreichen und die Mannschaft verliert an Motivation – zu schwer zu erreichen und das Selbstvertrauen kann schwinden. Neben den Trainingszielen sind auch Wettkampfziele von entscheidender Bedeutung. Der Trainer sollte spätestens am Ende der Saisonvorbereitung ein Gesamtziel für den Wettkampfzyklus ausgeben. Dieses Saisonziel sollte je nach Verlauf der Spielzeit an Leistungen und Ergebnisse der Mannschaft angepasst werden.

Die Formulierung klarer Ziele vor dem Einzelwettkampf (Spieltag) ist ebenfalls sehr wichtig. Der Trainer sollte hier auf der einen Seite ein Ergebnisziel bestimmen und auf der anderen Seite Forderungen an die Leistung (Spielstil, Abwehrverhalten, etc.) stellen.

Robert Nowacki

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