Die 3:2:1 Abwehr – Grundgedanke und Spielertypen

Die Grundidee der 3:2:1 Abwehr ist es aktiv den gegnerischen Angriff zu bekämpfen und Ballgewinne mit fairen Mitteln zu erzielen. Während in defensiven Abwehrsystem der Innenblock und das Aushelfen beim Nebenmann die elementare Grundlage für ein erfolgreiches Agieren in der Defensive sind, ist die 3:2:1 Abwehr völlig anders strukturiert. Dies setzt auch andere Spielertypen voraus als im defensiven 6:0 System.

Schnelligkeit, Zweikampfstärke und Übersicht

Insbesondere auf den drei offensiven Positionen im 3:2:1 System werden sehr zweikampfstarke Spieler benötigt. Denn ein verlorener Zweikampf auf diesen Positionen hat meist eine Unterzahlsituation für den jeweiligen Außen oder den Libero zur Folge.
Dieser wiederum muss in der Lage sein, dass Spiel des Gegners zu lesen und seine Vorderleute schnell auf neue Situationen einzustellen. Außerdem muss der Libero stets den Kreisläufer zur Ballseite hin abdecken und hat daher auch viel Laufarbeit zu leisten.

Da das Verteidigen in der 3:2:1 auch auf das faire Gewinnen des Balles ausgerichtet ist, ist es ebenso wichtig, dass die Spieler über gute antizipative Fähigkeiten verfügen, um Spielzüge vorauszusehen und diese bereits im Keim zu Ersticken. Das Herausfangen des Balles, insbesondere bei Pässen auf die Halbposition ist elementarer Bestandteil der Abwehrarbeit im Deckungssystem. Daher sind auch die technischen Fähigkeiten der Spieler wichtig, um z.B. Bälle mit einer Hand herauszufischen.

Wann ist das Spielen einer 3:2:1 sinnvoll

Eine 3:2:1 einzustudieren lohnt sich insbesondere dann, wenn die eigene Mannschaft über zweikampfstarke, wendige, aber generell eher kleine Spieler verfügt, die in einem defensiveren System Probleme mit dem Blocken von Rückraumwürfen haben.

Generell ist eine 3:2:1 Deckung auch als zweite Variante zur defensiven 6:0 eine ideale Ergänzung. Mannschaften, welche relativ flüssig zwischen beiden Systemen hin und her wechseln können, stellen die gegnerischen Abwehrreihen häufig vor große Probleme und können ihr System gegebenenfalls anpassen.

Vor allem gegen wurfstarke Mannschaften ist die 3:2:1 eine sehr gute Variante zum Schutz des eigenen Tores. Ein Gegner, der sich hauptsächlich auf seine Wurfgewalt von den Rückraumpositionen verlässt, kann sich bei einer guten 3:2:1 dort keine Wurfchancen mehr kreieren, da die Halbspieler schon früh attackiert werden und in Eins-Gegen-Eins Situationen verwickelt werden.
Bei eigenem Rückstand und wenig verbleibender Spielzeit kann die 3:2:1 manchmal ebenfalls sehr wirkungsvoll sein. Geht die Zeit langsam zur Neige und braucht das eigene Team schnell ein paar Ballgewinne, um noch einen Rückstand aufholen zu können, kann eine 3:2:1 dafür sorgen den Gegner aus dem Konzept zubringen, gerade dann wenn man in der vorherigen Spielzeit eher ein defensives System gespielt hat.

Autor: Robert Nowacki

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