Eins-Gegen-Eins auf der Außenposition

Stefan Kretzschmar war bekannt dafür, seine Gegenspieler auf der Außenposition auszutanzen und im Anschluss den Ball im Tor unterzubringen. Mittlerweile sieht man allerdings im Spitzenhandball immer weniger Spieler, die sich auf der Außenposition gegen ihren Gegenspieler durchzusetzen versuchen. Im modernen Handball warten Außenspieler darauf durch den Druck des Rückraums zu klaren Einwurfchancen zu kommen.
Doch gerade in niederen Spielklassen, wo die Außenverteidigerpositionen oft mit schwächeren Deckungsspielern besetzt sind, kann es sich lohnen die eigenen Außenangreifer im Eins-gegen-Eins zu schulen.

Grundübung

Auf beiden Außenpositionen wird ein Spielbereich abgesteckt. Die Spieler verteilen sich gleichmäßig auf den Außenpositionen. Ein Abwehrspieler wird auf AL positioniert (s. Abb. 1). Die Übung beginnt mit dem Eins-Gegen-Eins auf der LA-Position. Unabhängig vom Erfolg der Aktion läuft der Angreifer anschließend direkt auf die gegenüberliegende Außenposition und verteidigt dort auf AR gegen den RA.

Nach einer Angriffsaktion wird ein Spieler demensprechend stets zum Abwehrspieler auf der gegenüberliegenden Position.

Hinweise

Der Spielbereich sollte zu Beginn möglichst groß gehalten werden und mit anwachsendem Trainingsfortschritt verkleinert werden. Grundlage für das Eins-Gegen-Eins auf der Außenposition ist eine hohe Variabilität der Spieler in den erforderlichen Grundtechniken. Daher kann die Grundübung auch genutzt werden um folgende Komponenten gesondert zu trainieren:
Überzieher nach außen (i. d. Regel Absprung über Wurfbein)
Körpertäuschung gegen und zur Hand
Drehtäuschung mit drei Schritten
Absprung über Wurfbein

Fehlerkorrektur

Besonders im Jugendbereich schleichen sich häufig kleine Fehler beim Ausführen von Körpertäuschungen ein. Häufigster Fehler ist dabei, dass der Angriffsspieler zu Beginn der Täuschung auf den Gegenspieler anzieht. Somit beraubt sich ein Spieler bereits einiges an Spielraum bezüglich seiner Körpertäuschung.
Wie in Abbildung 2 ersichtlich wird, erhält der Spieler auf der linken Seite wesentlich weniger Platz, um am Gegenspieler vorbeizuziehen, da sein Gegenspieler ihn annehmen kann, ohne sich bewegen zu müssen. Im rechten Bild täuscht der Angreifer hingegen das Vorbeigehen zur linken Seite an, um seinen Gegenspieler nach rechts zu ziehen und somit mehr Platz auf der anderen Seite zu halten.
Dieser Platz ist besonders bei Körpertäuschungen auf der Außenbahn wichtig, da hier jeder Zentimeter Raumgewinn den Winkel für einen Torwurf verbessert.

Autor: Robert Nowacki

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