Lauftäuschungen im Jugendtraining schulen

An dieser Stelle sollen in den nächsten Wochen regelmäßig Artikel erscheinen in denen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie man unterschiedliche Täuschungsvariationen im Jugendtraining geschult werden können.

Dafür soll stets nach folgendem Muster verfahren werden: An erster Stelle soll eine reine Technikerwerbs-Übung stehen, durch die der Spieler die Bewegung gezielt trainieren kann. Danach erfolgt der methodische Schritt hin zur Anwendung der Technik.

Bevor die Spieler ihre neue Täuschungs-Technik jedoch frei im 1 vs. 1 gegen einen Defensivspieler anwenden können, soll stets eine Übungsmöglichkeit gezeigt werden, in der die Zielbewegung des Angreifers schon durch die Aufgabenstellung herbeigeführt wird.

Den Anfang macht heute eine kurze Übungsreihe zum Verbessern der Lauftäuschung, da dies naturgemäß die erste Finte ist, die Jugendspieler gegen eine offensiven Manndeckung im Kinderhandball erlernen. Die nun folgenden Übungen eigenen sich dabei vor allem für D- und C-Jugendteams die sich im Übergang der Mann- zur Raumdeckung befinden.

Lauftäuschung – Richtungswechsel optimieren

Die Angreifer stellen sich mit einem Ball pro Person auf RM an. Zusätzlich werden die Positionen RL und RR besetzt. Zwei Airbodys markieren VM. RM passt nun den Ball zu RR (1), startet danach Richtung RL (der leicht nach innen versetzt steht) und klatscht diesen ab (2), um daraufhin explosiv zur Gegenseite abzubrechen (3). Hierbei ist der Tempowechsel besonders wichtig: Den ersten Weg kann der Spieler noch mit etwa 70 % seiner höchstmöglichen Geschwindigkeit anlaufen, sobald er jedoch abbricht, muss er maximal beschleunigen. Sobald er VM/die Airbodys so überlaufen hat, spielt ihm RR den Ball zurück (4) und er schließt mit Torwurf ab (5).  RM übernimmt nun schnell die Aufgabe von RR, der sich wiederum auf RM anstellt und der Ablauf von vorne zu anderen Seite beginnen kann.

Die Übung lässt sich natürlich auch auf RL und RR durchführen. Dafür müssen die Anspieler dann einfach auf RM, LA und RA positioniert werden.

Lauftäuschung authentisch anwenden

In dieser Übung sollen die Spieler trainieren, dass sie zunächst den freien Raum anlaufen und schauen, ob sie nicht bereits in diesem abschließen können, anstatt eine „vorgenommene“ Lauftäuschung auszuführen. Schließlich brauch er diese nur, wenn der Abwehrspieler den attackierten Raum überhaupt zuläuft.

Dafür haben dieses mal die Anspieler auf RL und RR jeweils einen Ball und auf VM steht ein Abwehrspieler. RM startet nun ohne Ball beliebig in den Raum links  oder rechts vom Abwehrspieler (in diesem Fall nach links). Läuft der Abwehrspieler diesen Raum nicht zu, bekommt der Angreifer von RL den Ball zugespielt und kann sofort durchbrechen. Erkennt RM jedoch, dass der Verteidiger auf seinen Laufweg eingeht, bricht er – wie vorher trainiert – explosiv ab und bekommt von RR den Ball in die Gegenbewegung um auf der anderen Seite abzuschließen.

Nach diesen beiden Übungen sollten die Spieler die Technik frei anwenden dürfen. Auch dafür sollten die Übungen weiter eine methodische Reihe bilden und sich vom 1 vs. 1 über 2 vs. 2 etc. bis zum Abschlussspiel steigern. So können sie immer wieder an das Erlernte aus den vorherigen, einfacheren, Übungen erinnern.

Autor: David Röhrig

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