In der Vorbereitung wird der Grundstein für eine gute Handballsaison gelegt. Vor allem die konditionellen Fähigkeiten verringern sich meist in der Spielpause. Deshalb sollten die ersten vier Wochen fast ausschließlich auf den schrittweisen Wiederaufbau der Kondition abzielen. Erst wenn dies geschehen ist sollte man beginnen gezielter im taktisch-technischen Bereich zu arbeiten. Nachfolgend wird ein kleiner Rahmenplan für die ersten vier Wochen der Saisonvorbereitung beschrieben.
WOCHE 1
Übungsleiter, welche die zeitlichen und lokalen Voraussetzungen besitzen, sollten undbedingt den Leistungsstand ihrer Mannschaft erfassen. Ein Leistungstest kann im Idealfall bereits in der ersten Trainingseinheit nach der Sommerpause durchgeführt werden. Dabei sollte hauptsächlich der konditionelle Leistungsstand der einzelnen Spieler erfasst werden, eventuell in Verbindung mit bestimmten sportartspezifischen motorischen Leistungsfähigkeiten. Jeder Trainer sollte selbst entscheiden mit welchen Tests er welche Fähigkeiten evaluieren möchte. Als Beispiele hierfür dienen u.a. 50m-, 100m-, 200m-, 400m-Sprints, Linienläufe (Schnelligkeit), Cooperlauf, Levelläufe (Ausdauer), Liegestütze, Klimmzüge, Sit-Ups, Weit-/Hochsprung (Kraft). Durch die Ergebnisse kann sich der Übungsleiter gut auf die kommenden Wochen und Trainingsmaßnahmen vorbereiten und auch gezielt auf die Einzelspieler eingehen.
WOCHE 2 und 3
In diesen beiden Wochen sollte vor allem allgemeines Konditionstraining erfolgen, so dass die Spieler die erforderliche körperliche Grundfitness für das Handballspiel erhalten. Nach Möglichkeit sollte in der Saisonvorbereitung auch häufiger und extensiver trainiert werden als während des Spielbetriebs. Dauer- und Intervallläufe, Krafttraining mit Medizinbällen und Antrittstraining sind exemplarische Trainingsinhalte während dieser Phase der Vorbereitung. Für Trainingseinheiten mit mehreren Schwerpunkten gilt: Schnelligkeitstraining immer zuerst (natürlich nach ausreichender Erwärmung) dann Krafttraining und am Ende der Einheit Ausdauertraining. Des Weiteren eignet sich diese frühe Saisonphase gut für Einzelgespräche mit den Spielern. Dies ist ein probates Mittel (gerade für neue Trainer) um die Stimmung der einzelnen Akteure aber auch das Mannschaftsklima, die Motivationslage und die Vorstellungen und Erwartungshaltungen des Teams auszumachen.
Woche 4
In der vierten Woche kann verstärkt auf handballspezifische konditionelle Fähigkeiten eingegangen werden. Übungen die zu Verbesserung der Wurf-, Sprungkraft, spielspezifischen Ausdauer und ähnlicher spezieller Fähigkeiten dienen sollten in dieser Phase im Vordergrund stehen. Dabei sollten die Trainingsinhalte einen spürbaren Bezug zum Handballspiel bekommen. Für das Training der sportspielspezifischen Ausdauer empfehlen sich z.B. Spiele wie Parteiball oder Handball mit modifizierten Regeln (z.B. verminderte Spielerzahl, vorgeschriebene Manndeckung, veränderte Spielfeldgröße).
Robert Nowacki