Ziel der Übung:
- Wurftraining
- Zusammenspiel mit Rückraum Links
- Konditionelle Grundlagen
- Wettbewerb
In einer weiteren Reihe werden in den kommenden Artikeln positionsspezifische Übungen für das Training vorgestellt. Angefangen mit der Position Links Außen. Hier auf handballtraining.de finden sich bereits einige Artikel zum Außenspieler, dies wird nun fortgeführt.
Übung 1:
Aufstellung:
Besetzt werden im Angriff LA, RL und RR. Eine Ballkiste steh bei RR. In der Abwehr stehen Abwehrspieler auf AR und im Bereich HL. Ein Torwart auf dieser Seite im Tor, ein Torwart auf der Gegenseite im Tor (nicht im Bild).
Die Übung besteht aus vier Teilen, so dass der Links Außen innerhalb kürzester Zeit nach unterschiedlichen Vorübungen vier Mal zum Abschluss kommt.
Ablauf:
Teil 1: RR spielt den Ball zu RL in den Lauf (1), dieser passt den Ball zu LA (2). LA zieht mit Ball nach innen (3) und passt zurück zu RL (4). Direkt im Anschluss läuft LA im Bogen nach Außen (5) erhält den Ball zurück von RL (6) und schließt mit dem Torwurf ab (7).
Teil 2: Unmittelbar nach dem Torwurf läuft LA an der 6m-Linie entlang bis zur Position HR, wo der Abwehrspieler steht (8) und erhält den Pass von RR als Einläufer (9). Im 1:1 setzt sich LA durch (10) und wirft auf das Tor (11).
Teil 3: Erneut sofort nach dem Torwurf läuft LA zurück auf seine Position, hier Linienaußen (12). RR passt zu RL (13). LA muss mit einer Lauftäuschung gegen den nun offensiven AR durchsetzen (14), bekommt dann den Ball von RL gepasst und schließt mit Torwurf ab (16).
Teil 4: LA startet nach dem Torwurf zum Tempogegenstoß und bekommt den Ball entweder vom Torwart, von RR oder muss sich den Ball aus der Kiste nehmen.
Coaching-Tipps:
Die Übung aus den vier Teilen lässt sich je nach Leistungsstand auch in einzelne oder mehrere Teile trennen. Die eingebrachte Aktivität der Abwehrspieler bestimmt u.a. die Intensität der Übung. Die Lauftäuschungen und auch das Einlaufen sollten in spielnahem Tempo stattfinden. Für Teil 4 ist vorher festzulegen, von wem der Ball für den LA zum Tempogegenstoß kommt. Als Alternative und kleine kognitive Übung kann aber auch ausgemacht werden, dass je nach Anzahl der Tore eine der drei Varianten vom LA gewählt werden muss.
Übung 2:
Aufstellung:
Im Angriff sind LA, RL und RM besetzt. Die Bälle befinden sich auf RL. In der Abwehr sind die drei Positionen AR, HR und IR zunächst mit Fahnenstangen besetzt.
Ablauf:
RL passt zu RM (1), dieser zurück zu RL (2). RL passt zu LA (3). LA passt zurück zu RL, der im Bogen auf IR stößt (4). LA läuft nach und im Bogen bis zu HR und bekommt den Ball von RL zurück (5). LA stößt zwischen HR und IR und schließt mit Torwurf ab.
Coaching-Tipps:
Das Tempo der Übung sollte sich langsam steigern. RL und LA müssen das richtige Timing finden, wann LA mit dem Nachlaufen beginnen soll. RL kann sowohl auf die Abwehr stoßen und dann abbrechen, aber auch eine Wurftäuschung machen und den Ball aus dem Sprung zurück zu LA spielen. Die Übung kann durch Abwehrspieler auf HR und IR erweitert werden, so dass ein 2:2 entsteht. RM kann dazu genommen werden für ein 3:3.
Eine weitere Steigerung ist die Hinzunahme eines Kreisläufers. Dieser könnte zunächst innen bei IR stehen um dann im richtigen Moment, wenn LA zum Nachlaufen ansetzt und RL den Pass zurück spielt, zur Sperre an der Außenseite von HR wechseln.
Übung 3:
Aufstellung:
LA ist besetzt. Zur Vorübung zwischen den Torwürfen sind z.B. eine Koordinationsleiter und ein Hütchen-Parcour aufgebaut. Die Bälle befinden sich beim Anspieler auf Höhe AR.
Ablauf:
LA läuft durch die Koordinationsleiter (siehe Übung) (1) und erhält den Ball vom Anspieler (2). Anschließend läuft der Spieler durch die Hütchen (seitwärts, vorwärts oder rückwärts) (3) und erhält wieder den Ball vom Anspieler zum Torwurf (2). Danach geht es wieder zur Koordinationsleiter etc.
Coaching-Tipps:
Die konditionellen Vorübungen müssen vom Trainer je nach Leistungsstand angepasst werden, damit das eigentliche Training, der Torwurf von Eckenaußen nicht darunter leidet. Der Trainer bestimmt außerdem durch die Anzahl der Durchgänge die Intensität.
Dabei soll der Anspieler neben gut gespielten Pässen vor allem auch unsaubere Pässe spielen. LA soll so in die Situation gebracht werden, dass der letzte Pass auf ihn nicht ideal zugespielt wurde, er aber trotzdem die Chance bekommt, mit einem Torwurf abzuschließen. Mögliche Varianten können sein: Pass auf Knie- oder Fußhöhe, den Ball aus dem Kreis holen, einen scharfen Aufsetzer als Pass spielen, den Ball über Kopf und zu hoch anspielen u.a.
von Jens R.