Schulung sozialer Kompetenzen im Kinder- und Jugendhandball

Als Jugendtrainer ist man nicht nur für technische, taktische und konditionelle Ausbildung der eigenen Schützlinge zuständig, sondern auch für die Vermittlung sozialer Kompetenzen. Diese sind im Mannschaftssport wie im alltäglichen Leben von essenzieller Bedeutung. Denn wenn zwei Mannschafen sich auf einem ähnlichen Leistungsniveau begegnen ist es oft die Teamfähigkeit oder die Führungsqualität einzelner Spieler, welche den Unterschied macht. Wir wollen zwei kleine Übungen zeigen, die soziale Kompetenzen schulen und außerdem eine gute Abwechslung zum herkömmlichen Trainingsalltag bieten.

Das Baumstammspiel

Besonders bei jüngeren Sportlern ist das Baumstammspiel sehr beliebt. Alle Mitglieder der Trainingsgruppe bis auf einen legen sich mit dem Rücken auf eine Matte. Die eigenen Schultern berühren jeweils die Schultern der beiden Nebenleute. Somit entsteht eine Art Kette. Dabei zeigen die Füße des ersten Spielers nach links, die des zweiten Spielers nach rechts, die des dritten wieder nach links, usw. Die liegenden Sportler strecken nun ihre Hände mit den Handflächen nach oben, sodass sich der einzige Spieler außerhalb dieser Kette mit Rücken und Gesäß auf die Hände der anderen legen kann. Nun wird dieser Spieler vom Kettenanfang bis zum –ende durchgereicht. Anschließend legt er sich als neues „Endstück“ ebenfalls an die Kette und der Sportler am Kettenanfang wird zum nächsten Baumstamm und wird über die Kette gereicht.

Das Spiel eignet sich sehr gut zur Ausbildung der Teamfähigkeit und zeigt insbesondere jüngeren Spielern, was sie gemeinsam erreichen können.

Balldieb

Für dieses Spiel werden zwei Mannschaften eingeteilt. Es sollte darauf geachtet werden, dass beide Mannschaften konditionell annähernd gleichstark sind. In beiden Torkreisen werden Ballkisten mit verschiedenartigen Bällen (Tennisbälle, Handbälle, Basketbälle, Federbälle, Medizinbälle, usw.) platziert. In beiden Torkreisen muss dabei jedoch dieselbe Anzahl und Art an Bällen vorhanden sein. Ziel des Spiels ist es, dem Gegner Bälle aus seiner Kiste zu klauen und in die eigene Kiste zu legen (s. Abb. 1). Den Gegner im Spiel zu behindern ist jedoch nicht gestattet. Wer nach drei Minuten mehr Bälle in seiner Kiste hat ist Sieger. Nach Erklärung des Spielprinzips haben die Mannschaften zunächst zwei Minuten Zeit um ihre Spieltaktik festzulegen. Hierbei wird die Kommunikationsfähigkeit sowie lösungsorientiertes Arbeiten gefördert. Es können beispielsweise alle gleichzeitig die Bälle des Gegners abholen, es kann aber auch eine Art „Ballkette“ gebildet werden.

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