Vorbereitende Übung zur Beinarbeit in offensiven Abwehrsystemen

Als vorbereitende Übung für eine offensive Abwehr ist es von enormer Wichtigkeit die Beinarbeit der Abwehrspieler zu fördern. Ein Grundprinzip, welches wir unseren Spielerinnen und Spielern vermitteln müssen, lautet, dass der Körper des Abwehrspielers immer zwischen Angreifer und Tor platziert werden sollte. Dieses Prinzip wird durch eine gute Beinarbeit des Abwehrspielers ausgeprägt.

1 vs. 1 Verteidigen durch Beinarbeit

Vor Übungsbeginn wird ein Korridor von ungefähr 2 Metern mit 2 Pylonen abgesteckt und dieser von einem Abwehrspieler besetzt. Die Angreifer stellen sich als Reihe mit etwas Abstand zum Korridor auf. Zudem gibt es einen passiven Zuspieler auf der rechten oder linken Seite des Angreifers.

Das Ziel des Abwehrspielers ist es, den Korridor so zu verteidigen, dass der Gegenspieler nicht durch ihn hindurch laufen kann. Der Angreifer darf dafür alle seine handballerischen Fähigkeiten nutzen (Täuschungen, Finten). Der Abwehrspieler erhält während der Übung ein kleines Handicap. Er muss einen Ball hinter seinem Rücken festhalten und darf diesen nicht loslassen. So wird er gezwungen den Gegner nur mit seinem Körper und seiner Beinarbeit von der Durchquerung des Korridors abzuhalten.

Zu Beginn der Übung wird ein Pass vom Angreifer zum Zuspieler gespielt. Der Rückpass gibt das Startsignal für den Angreifer und den Abwehrspieler. Folglich muss der Abwehrspieler versuchen, den Gegenspieler von dem abgesteckten Korridor wegzuhalten. Trotz seiner eingeschränkten Armbewegung soll der Verteidiger Druck auf den Angreifer ausüben. Falls er passiv bleiben sollte, wird er höchstwahrscheinlich vom Gegner überlaufen.

Als Trainer ist besonders auf die korrekte Abwehrhaltung zu achten. Schulter und Bein müssen zur Wurfhand des Angreifers ausgerichtet werden. Zudem sollte versucht werden den Gegner zur Nicht-Wurfhand-Seite zu drängen. Dafür sollte sich der Abwehrspieler etwas auf die Wurfarmseite stellen und versuchen den Angreifer zu der anderen Seite zu locken, um ihn anschließend zur Seite nach außen zu drängen.

Die Angreifer haben freies Spiel und sollten mit Täuschungen arbeiten, um am Abwehrspieler vorbeizukommen. Der Abwehrspieler ist nach einer festgelegten Anzahl an Aktionen durch einen Angreifer auszutauschen. Der Zuspieler geht in den Angriff und der Abwehrspieler besetzt die passive Zuspielposition.

Vereinfachte Variante

Manche SpielerInnen sind anfangs unsicher und wollen sich unabsichtlich helfen, indem sie ein Bein oder ihren Fuß in den Laufweg des Gegners stellen. Als Vereinfachung für den abwehrenden Spieler kann der Ball auch vor den Körper genommen werden. Jetzt kann der Verteidiger den Ball als Druckmittel gegen den ankommenden Angreifer nutzen und die Überforderung für den Abwehrspieler ist deutlich geringer.

von Finn Wäsch

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